Helfen wurde in diesem Jahr bei „HS – ein Kreis hilft“ groß geschrieben
Hochwasserhilfe in Deutschland und Ungarn, Soforthilfe für die Philippinen, ein Schulprojekt in Brasilien, Geld für 38 Hilfsorganisationen und –vereine sowie ein alter neuer Vorstand – so lässt sich die Jahreshauptversammlung des Vereins „HS – ein Kreis hilft e. V.“ auf einen kurzen Nenner bringen.
Rund 42.000 Euro hat die Hilfsplattform in einer Spendenaktion im Frühsommer für Hochwassergeschädigte im Einzugsbereich von Elbe und Donau eingebracht, wofür Vorsitzender Landrat Stephan Pusch im Jahresbericht noch einmal ausdrücklich allen Spendern dankte. Die Spendengelder seien für Projekte im Rahmen der Schadensbeseitigung in der sächsischen Stadt Grimma, im sächsischen Ort Thallwitz und im ungarischen Partnerkreis Komárom-Esztergom gut angelegt.
Da die Kasse darüber hinaus dank der Spendenbereitschaft der Menschen und dem steigenden Bekanntheitsgrad von „HS – ein Kreis hilft“ gut gefüllt ist, wie auch Kassierer Thomas Pennartz bestätigte, konnte durch die Versammlung eine Soforthilfe für die Philippinen in Höhe von 5.000 Euro bewilligt werden. Da ein Mitgliedsverein von „HS – ein Kreis hilft e. V.“, die Projektgruppe Malabon, auf den Philippinen tätig ist, kann das Geld auf direktem Wege über einen Geistlichen in das Notgebiet transferiert werden. Dieter Wefers von der Projektgruppe Malabon äußerte in der Versammlung: „Das Geld wird ohne Reibungsverluste im Krisengebiet ankommen, weil wir den Geistlichen seit vielen Jahren kennen.“ Dieser Geistliche betreut zahlreiche Hilfsprojekte und ist auch im jetzigen Krisengebiet aktiv.
Die zurzeit 38 Mitgliedsvereine konnten sich darüber hinaus über eine Gesamtausschüttung von 14.100 Euro freuen.
Kassierer Thomas Pennartz gab der Versammlung einen umfassenden Überblick über die Kassenlage und rief – wie auch Landrat Pusch – erneut zu Spenden auf, „Damit wir auch im nächsten Jahr unsere angeschlossenen Hilfsvereine unterstützen können.“ Die Kontonummer 31500 bei der Kreissparkasse Heinsberg sei inzwischen schon einigen Menschen geläufig, wie die zahlreichen Einzelspenden auch beweisen. Da die Kassenprüfer Ulrich Frieten und Heinz Meid eine einwandfreie Kassenführung bestätigten, stand der Entlastung des Vorstandes, die von Versammlungsleiter Dr. Hans Latour durchgeführt wurde, nichts im Wege. Bei den anstehenden Vorstandsneuwahlen wurden neben dem satzungsmäßigen Vorsitzenden, Landrat Pusch, auch die 2. Vorsitzende Maria Meurer, Geschäftführer Helmut Preuß und Kassierer Thomas Pennartz ohne Widerspruch wiedergewählt.
Der in Aachen lebende Brasilianer Uirá Pereira stellte in einer Power-Point-Präsentation das Schulprojekt in Manguieras vor. Das ist ein Stadtteil der Millionenstadt Salvador de Bahia. Pereiras Vater gründete vor 40 Jahren das Schulprojekt, das maßgeblich von den Eine-Welt-Läden in Gangelt und Hückelhoven sowie der Eine-Welt-AG des Cusanus-Gymnasiums Erkelenz unterstützt wird. Kernpunkt der Betreuung ist das inzwischen zweistöckige Schulhaus, das aber auch als Gemeindezentrum dient. Pereira: „Die erste und zweite Etage haben wir nur dank der Unterstützung der Eine-Welt-Gruppen bauen können.“ Neben dem Schulunterricht werden dort Hausaufgabenbetreuung, Jugendarbeit, Erwachsenenbildung und Alphabetisierung angeboten. Ebenfalls werden dort Veranstaltungen und Feste für die Bürger durchgeführt. Pereira lobte die gute Zusammenarbeit zwischen den deutschen Hilfsgruppen und seiner brasilianischen Heimat. Allerdings übte Pereira auch Kritik: In Brasilien sei viel Geld vorhanden, so für den Bau der Fußballstadien für die Fußball-WM. Leider werde das Geld in Brasilien nicht kanalisiert. Auch wenn er sich genauso auf die WM freue wie alle Brasilianer, so sehe er auch, dass für die Stadien Geld ausgegeben werde, für soziale Projekte in einem Stadtteil wie Manguiera aber nicht. Abschließend dankte Uirá Pereira allen Unterstützern von HS – ein Kreis hilft und vor allem den Eine-Welt-Gruppen im Kreis Heinsberg für ihre große Hilfe.