Ev. Kirchengemeinde Wassenberg

Kontakt: Gemeindebüro der Ev. Kirchengemeinde Wassenberg
Petra Longley
An der Kreuzkirche 2,
41849 Wassenberg
(vormittags) 

02432-2142 (Tel.)
02432-3609 (Fax)

http://www.ekir.de/pskow/
gemeindebuero@ev-kirche-wassenberg.de
 

 

Bankverbindung:

Kontonr. 1010187016

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BLZ 350 601 90

Kontoinhaber: Ev. Verwaltungsamt Jülich

 

Wichtig: Bitte geben Sie im Verwendungszwecke „Kirchengemeinde Wassenberg“ und „HPZ Pskow“ an, damit Ihre Spende richtig zugeordnet werden kann.

Über uns

Der Beschluss zur „Versöhnung mit der Sowjetunion“ der rheinischen Landessynode von 1991 hatte weitreichende Folgen. Wir gründeten im russischen Pskow ein Heilpädagogisches Zentrum und übernahmen für diese Schule, die die Behindertenarbeit in Russland grundlegend veränderte, die Trägerschaft.

Gemeinsam mit den russischen Mitarbeitenden und der Rurtal-Schule Oberbruch ließen wir uns auf das Abenteuer ein, pädagogisches Neuland zu betreten. Inzwischen werden im HPZ fast 50 schwerstmehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren betreut und gefördert. Sie erfahren Freude, Gemeinschaft und Wertschätzung. In drei Schulklassen und einer Werkstufe lernen sie unermüdlich nach ihren jeweiligen Fähigkeiten und Bedürfnissen, lernen vor allem, sich selbst zu versorgen und sich im Alltag zu orientieren. Und die Arbeit in Pskow strahlt auf die gesamte Russische Föderation aus…

 

Unser Projekt: Das Heilpädagogische Zentrum (HPZ) in Pskow

Das Zentrum ist ein fröhlicher Ort. Es wird gesungen, gespielt und gefeiert. Überall ist zu spüren, dass die Betreuerinnen und Betreuer ein Herz für die Kinder haben, mit Leidenschaft und Können bei der Sache sind. Aus der ganzen russischen Föderation kommen Fachleute, um sich über die Arbeit zu informieren. Es wurde ein Curriculum erarbeitet, das die pädagogische und therapeutische Arbeit reflektiert. Damit ist auch der theoretische Rahmen geschaffen, mit dem man Abschied von der bisher in Russland gültigen „Defektologie“ nimmt. Integration ist das Ziel. Die Kinder kaufen auf dem Markt ein, besuchen Schwimmbäder und Sommercamps, lernen mit dem Rollstuhl zu fahren oder üben einfach alltägliche Situationen: essen, sich anziehen, sich waschen. Parallel dazu entwickelt die Elternvertretung ein neues Selbstbewusstsein und macht im Zeitraffer eine Entwicklung durch, die in Deutschland Jahrzehnte gedauert hat.

Annähernd vierzig fabelhafte Mitarbeitende vom Direktor über Lehrerinnen und Therapeuten, Köchinnen und Reinigungskräfte bis zum Hausmeister und Busfahrer stehen auf der Wassenberger Gehaltsliste. Zur Unterstützung der Schule muss die evangelische Kirchengemeinde Wassenberg jährlich zwischen 100.000 und 150.000 € aus Spenden und Kollekten aufbringen.

Andrej Zarjow, selbst Vater einer schwerstbehinderten Tochter, leitet die Einrichtung. Vorher war er Englischlehrer, hat sich aber seit Gründung des Zentrums ganz der Arbeit mit behinderten Menschen gewidmet. Fortbildungen in Europa und USA haben den ruhelosen Kopf der Einrichtung gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Swetlana Andrejewa zu hochkompetenen Experten gemacht. Ziel ist eine Neuorientierung der Arbeit mit schwerstbehinderten Menschen in Russland, die christlichen Grundlagen verpflichtet ist: bedingungslose Wertschätzung, die nicht von „Defekten“ ausgeht, sondern von der jedem Menschen geschenkten Würde.

 

Projekt Wohnen

Die Notwendigkeit wurde erkannt, junge Menschen mit Behinderungen auf ein selbstständiges Wohnen vorzubereiten. Die Kirchengemeinde Wassenberg kaufte 2005 in einem neuen Wohngebiet eine Trainingswohnung, um erstmals in Russland ein dezentrales Wohnprojekt zu starten. Unter Beratung der evangelischen Stiftung Hephata war es das Ziel der Gemeinde, sich von der Idee des Wohnens in einer Sonderwelt zu verabschieden, wie sie vielfach in den Anstalten oder den russischen sogenannten „Internaten“ anzutreffen ist. Menschen mit Behinderung können in kleinen Wohneinheiten inmitten der Gesellschaft in guter Nachbarschaft leben, sich selbständig versorgen und kochen.

 

 

Der Kindergarten

Im Herbst 2011 übernahm die Kirchengemeinde zusätzlich die Trägerschaft für eine heilpädagogische Kindertagesstätte. Der Betrieb konnte bereits mit einer Gruppe aufgenommen werden und wird nach und nach auf sechs Gruppen erweitert. Mit diesem Kindergarten wird eine wichtige Lücke in unserem Engagement für Menschen mit Behinderungen in Pskow geschlossen.

 

Die Werkstatt

Was wird aus unseren Schülerinnen und Schülern, wenn sie das HPZ verlassen? Schon bald nach Gründung unserer Schule stand diese Frage im Raum. 1999 wurde die Initiative Pskow gegründet, ein Verein, der die vielfältigen rheinischen Aktivitäten in Pskow bündeln sollte. Schwerpunkt der Initiative war die Gründung und der Ausfbau einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen. Niemand sollte nach dem Schulabschluss ins Leere fallen. So entstanden die Werner-Peter-Schmitz-Werkstätten.

 

Weitere Informationen: www.initiativepskow.de

Regelmäßige Aktionen

Regelmäßig führen wir Workcamps durch, die junge Menschen aus Deutschland gerne in Anspruch nehmen. Sie genießen die Erfahrung, gebraucht zu werden und etwas zu bewirken. Im HPZ führen sie einfache Arbeiten durch oder helfen bei der Betreuung der Kinder.

Ein besonderes Workcamp fand 2003 statt: Eine Radreise Richtung Russland.